© Porzellanmanufaktur Fürstenberg

Museum Schloss Fürstenberg

Porzellan und Tischkultur

Porzellan erleben

Das Schlossensemble der Porzellanmanufaktur Fürstenberg steht für 300 Jahre Porzellankunst im Weserbergland. Im Museum heißt es an vielen Stationen ganz bewußt: "Anfassen erlaubt". Haben Sie sich schon gefragt "Wie kommt der Henkel an die Tasse?" und "Warum muss Porzellan mehrfach gebrannt werden?" - erfahrenen Porzelliner und Dekormaler beantworten es Ihnen in der Besucherwerkstatt gerne. Hier dürfen Sie den feinen Werkstoff sogar selbst in die Hand nehmen und die filigrane Handwerkskunst auch selbst ausprobieren. Und wenn Sie Lust haben für sich oder Ihre Liebsten ein Geschirrstück anzumalen ist selbst das möglich. Nach Ihrem Besuch wird es gebrannt und Ihnen anschließend zugeschickt.

Das erwartet Sie in Fürstenberg

Die Geschichte der Porzellanmanufaktur

Burg Fürstenberg

Erste Erwähnung der Burg Fürstenberg in einem Güterverzeichnis des Klosters Corvey. Die Burganlage verfügt über zwei Türme und einen Torturm sowie einen ummauerten Burghof.

Die Geburtsstunde der Manufaktur

Herzog Carl I. zu Braunschweig-Lüneburg verfasst ein Dekret über die Einrichtung einer Porzellanmanufaktur im Schloss Fürstenberg.

Der erste erfolgreiche Porzellanbrand

Dies bleibt leider ein Einzelerfolg und der Manufakturdirektor Johann Georg von Langen hat seine liebe Not mit dem Scharlatan Johann Christoph Glaser. Zwar gibt er sich als Fachmann, aber sein Versprechen eine Porzellanproduktion einzurichten kann er nicht einlösen.

Erfolgreiche Produktion

Nach der Entlassung des Betrügers Glaser wird 1753 der Arkanist Johann Kilian Benckgraff von der Höchster Porzellanmanufaktur nach Fürstenberg abgeworben. Dank seines Wissens kann die Produktion endlich erfolgreich eingerichtet werden.

Das Porzellan mit dem "F"

Herzog Carl I. bestimmt, dass jedes Stück Porzellan aus Fürstenberg mit einem "F" markiert werden soll. Nachdem die Manufaktur nun endlich richtig funktioniert, bestellt er sogleich ein Tafelservice für den eigenen Gebrauch. In Braunschweig wird derweil ein Zweigbetrieb für Porzellanmalerei und zugleich Verkaufsfiliale eingerichtet.

Neuer Manufakturdirektor

Nachdem die Manufaktur 1775 erstmals Gewinne abgeworfen hat, befindet sie sich bereits 20 Jahre später in einer wirtschaftlichen Krise. 1797 wird die Leitung daher an den französischen Porzellanmaler und Unternehmer Louis Victor Gerverot übergeben. Durch Verbesserungen der Produktionsabläufe und einer Steigerung des künstlerischen Niveaus kann er der Manufaktur zu einem neuen Aufschwung verhelfen.

Manufacture Royale

Nach den Eroberungen von Napoleon Bonaparte formt dieser das neue Königreich Westphalen. Unter der Herrschaft seines Bruders Jérôme , "König Lustik", wird Fürstenberg zur manufacture royale und kann dadurch überleben.

Privatisierung

Die herzogliche Manufaktur wird privatisiert und an Unternehmer verpachtet. In der Folge sinkt die Qualität des Porzellans in Gestaltung und Ausführung. 

Aktiengesellschaft

Der Betrieb wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Diese Gesellschaftsform besteht bis heute fort.

Die "Wiederentdeckung" Fürstenbergs

Mit dem 150. Jubiläum im Jahr 1897 beginnt die "Wiederentdeckung" Fürstenbergs als eine der wenigen alten Porzellanmanufakturen, die seit dem 18. Jahrhundert überdauert haben. 1902 soll mit der Produktlinie Alt-Fürstenberg, der Neuproduktion historischer Form- und Figurenmodelle, an die ruhmreiche Vergangenheit der ehemals herzoglichen Manufaktur erinnert werden.

Das bekrönte "F"

Die bekrönte F-Marke wird als allgemeines Markenzeichen auf allen Porzellanen Fürstenbergs eingeführt.

Wilhelm Wagenfeld

Die Porzellanmanufaktur engagiert den Produktdesigner und Bauhausschüler Wilhelm Wagenfeld und setzt damit einen radikalen Umbruch in der Formgestaltung hin zur sachlichen Funktionalität konsequent um. Die Bauhaus-Form WAGENFELD ist bis heute ein wichtiger Bestandteil in der Kollektion von FÜRSTENBERG.

Ein Museum entsteht

Die Porzellanmanufaktur Fürstenberg eröffnet das Museum Schloss Fürstenberg.

Neue Eigentümer

Die Braunschweigische Staatsbank übernimmt die Aktienmehrheit an der Manufaktur. Nachdem diese mit weiteren nidersächsischen Banken zur Nord/LB fusioniert, gelangt die Manufaktur in deren Besitz. Zwei Prozent der Unternehmensanteile verbleiben beim Landkreis Holzminden.

Feuer im Schloss

Aufgrund eines technischen Defektes gerät das Schlossgebäude in Brand. Dach und Turm werden schwer beschädigt und beinahe wäre auch das wertvolle Fachwerktreppenhaus zerstört worden. Nach dem Brand werden die das Schloss verdeckenden Gebäude aus dem 19. Jahrhundert abgerissen, das Schloss restauriert und vollständig zum Museum umgebaut.

Neugestaltung des Schlossensembles

Die Manufaktur entwickelt einen Masterplan zur Neugestaltung des Schlossensembles Fürstenberg sowie der Museumsausstellung und setzt diesen in den Folgejahren um. Nach zweijähriger Planungs- und Bauzeit erfolgt im März 2017 die Wiedereröffnung des neugestalteten Museum Schloss Fürstenberg. Von nun an heißt es an vielen Stellen im Museum: Anfassen erlaubt!